Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland
- Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland
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Abkürzung
GSSD, Bezeichnung für die früher in der DDR stationierte sowjetische Streitkräftegruppierung. Die GSSD ging 1953 aus der »Gruppe der sowjetischen
Besatzungstruppen in Deutschland« (GSBD) hervor. Sitz des Kommandostabes der GSSD war
Wünsdorf bei Berlin. Die Gesamtstärke der Streitkräfte lag bei etwa 380 000 Mann, gegliedert in 20 Divisionen und eine Luftlandearmee und ausgerüstet mit zum Teil modernsten sowjetischen Systemen. Damit hatte die GSSD etwa die doppelte Personalstärke wie die spätere
Nationale Volksarmee (
NVA) der DDR. In den 1950er-Jahren und zu Beginn der 80er-Jahre erfolgte eine Reduzierung der in der DDR stationierten sowjetischen Truppen. Zusammen mit der NVA, den polnischen und tschechoslowakischen Streitkräften bildete die GSSD den Hauptteil der Vereinten Streitkräfte des Warschauer Pakts. Militärisch aktiv wurde die GSSD bei der
Berliner Blockade 1948/49 und beim
Aufstand am 17. 6. 1953 in der DDR.
Am 29. 6. 1989 erfolgte die Umbenennung der GSSD in »Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte«, nach der
Auflösung der UdSSR 1992 reduzierte sich die Bezeichnung auf »Westgruppe der Truppen« (Abkürzung WGT).
Im Vorgriff auf einen Vertragsabschluss im Rahmen der
VKSE hatte die UdSSR bereits 1989/90 ihre Streitkräftegruppierung um zwei Panzerdivisionen und 36 000 Mann verringert. Im Zusammenhang mit den Verhandlungen um die Wiederherstellung der deutschen
Einheit vereinbarten am 12. 10. 1990 die
Bundesrepublik Deutschland und die UdSSR in einem v. a. auch die Rechtsstellung der sowjetischen Truppen regelnden Vertrag den Abzug aller sowjetischen Streitkräfte aus Deutschland bis Ende 1994. Dieser Vertrag wurde durch ein finanzielles Begleitabkommen ergänzt. Der Anfang 1991 begonnene Abzug von 338 800 Soldaten, 207 400 Zivilisten und Familienangehörigen sowie 4 209 Kampfpanzern, 8 208 gepanzerten Fahrzeugen, 3 683 Artilleriesystemen, 691 Flugzeugen, 683 Hubschraubern und 677 000 Tonnen
Munition endete am 31. 8. 1994 mit einer offiziellen Abschiedsfeier in Berlin.
Universal-Lexikon.
2012.
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